Glossar

    Hier finden Sie die Erklärung einiger Fachbegriffe aus der Energieeffizienzberatung!

  • Abfallenergie:
    Der Begriff „Abfallenergie“ bezieht sich auf die Energie, die aus Abfällen oder Reststoffen gewonnen wird. Diese Energie kann in verschiedenen Formen vorliegen, darunter thermische, elektrische oder mechanische Energie. Die Nutzung von Abfallenergie ist Teil der Abfallwirtschaft und zielt darauf ab, die Ressourcen, die in Abfällen enthalten sind, sinnvoll zu nutzen, anstatt sie ungenutzt zu entsorgen. Typischerweise entsteht Abfallenergie als Nebenprodukt von industriellen Prozessen oder als Resultat der Verbrennung von Abfällen in Müllverbrennungsanlagen. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, kann dann genutzt werden, um beispielsweise Strom zu erzeugen oder Gebäude zu heizen. Die Konzeption von Abfall als potenzielle Energiequelle ist ein Ansatz, der zu einer nachhaltigeren und ressourceneffizienten Energiegewinnung beiträgt, indem vorhandene Abfälle als Energiequelle genutzt werden, anstatt sie einfach zu deponieren.

  • Anergie:
    Anergie ist ein Begriff, der in der energetischen Bilanzierung von Gebäuden verwendet wird. Er bezieht sich auf die Energie, die in einem Gebäude benötigt wird, um die Raumtemperatur aufrechtzuerhalten, ohne dass eine aktive Heizung oder Kühlung erforderlich ist. Anergie wird auch als passive Energie bezeichnet und kann durch eine effektive Gebäudehülle und eine optimierte Gebäudeausrichtung erreicht werden1. Eine energetische Bilanzierung berücksichtigt die Anergie, um den Energiebedarf eines Gebäudes zu ermitteln.

  • Amortisationszeit:
    Die Amortisationszeit (in Bezug auf energetische Gebäudesanierung) ist die Zeitspanne, die benötigt wird, um die Kosten einer energetischen Sanierung durch die eingesparten Energiekosten wieder einzuspielen. Sie gibt an, wie lange es dauert, bis die Investitionskosten durch die Einsparungen wieder erwirtschaftet wurden. Die Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Sanierung, der Höhe der Investitionskosten, der Energiepreise und der eingesparten Energie. Eine kürzere Amortisationszeit bedeutet, dass sich die Investition schneller rentiert.

  • Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA):
    Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, ist eine deutsche Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Aufgaben des BAFA liegen insbesondere im Bereich der Wirtschaftsförderung, der Exportkontrolle und der Energieeffizienz. Das BAFA ist für verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Wirtschaft und Mittelstand zuständig. Dazu gehören beispielsweise Förderprogramme im Bereich der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien und der Unterstützung von Unternehmen.

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
    Die BEG bezieht sich auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude, die Fördermaßnahmen für energetische Sanierungsmaßnahmen und den Neubau von besonders energieeffizienten Gebäuden in Deutschland umfasst. Diese Förderprogramme werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) verwaltet und sollen die Umsetzung von energieeffizienten Gebäuden unterstützen, um die Klimaziele und die Energiewende voranzutreiben.

  • Bereitschaftswärmeverlust:
    Bereitschaftswärmeverlust ist ein Begriff, der in der Heiztechnik verwendet wird. Er bezieht sich auf die Wärmeverluste, die entstehen, wenn ein Heizgerät oder ein Warmwasserspeicher in Betriebsbereitschaft ist, aber keine Wärme abgegeben wird. Die Bereitschaftswärmeverluste können durch eine adäquate Dämmung des Heizgeräts oder des Speichers reduziert werden. Bei Heizgeräten lassen sich die Bereitschaftswärmeverluste durch möglichst lange Brennerlaufzeiten zusätzlich reduzieren.

  • Bivalenter Betrieb:
    Bivalenter Betrieb ist ein Begriff, der in der Heiztechnik verwendet wird. Er bezieht sich auf die Kombination von zwei Wärmeerzeugern, die gemeinsam den Wärmebedarf eines Gebäudes decken. Bei einem bivalenten Betrieb wird eine Wärmepumpe beispielsweise mit einem anderen Heizwärmeerzeuger wie einem Gas- oder Ölkessel kombiniert. Der bivalente Betrieb ermöglicht eine höhere Effizienz und Flexibilität bei der Wärmeerzeugung.

  • CO2-Äquivalent (CO2e):
    CO2-Äquivalent (CO2e) ist eine Maßeinheit, die verschiedene Treibhausgase basierend auf ihrem globalen Erwärmungspotenzial (GWP) in Bezug auf Kohlendioxid (CO2) vergleichbar macht. Es ermöglicht eine standardisierte Bewertung verschiedener Gase hinsichtlich ihres Beitrags zum Treibhauseffekt. Das GWP berücksichtigt die spezifische Wirkung jedes Gases über einen definierten Zeitraum, normalerweise 100 Jahre. Zum Beispiel hat Methan (CH4) ein höheres GWP als CO2, aber es bleibt kürzer in der Atmosphäre. Durch Multiplikation der Menge an Methan mit seinem GWP wird der Beitrag zum Klimawandel in CO2e umgerechnet.

  • CREEM:
    Der Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) ist ein Tool, das die Immobilienbranche bei der Reduzierung von CO2-Emissionen unterstützt, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. CRREM bietet transparente, wissenschaftsbasierte Dekarbonisierungspfade für verschiedene Gebäudetypen und Länder an, die den maximalen CO2-Ausstoß pro Quadratmeter Nutzfläche angeben, um eine Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.

  • Dekarbonisierungspfad:
    Die Dekarbonisierung als Prozess ist ein Schlüsselaspekt, der darauf abzielt, den Kohlenstoffausstoß drastisch zu reduzieren und eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu schaffen.

  • Differenzdruckmessung:
    Die Differenzdruckmessung bezieht sich auf die Erfassung des Druckunterschieds zwischen zwei Punkten in einem Fluidsystem. Dieser Druckunterschied, auch als Differenzdruck bezeichnet, gibt Aufschluss über den Grad der Behinderung oder den Fluss innerhalb des Systems. Differenzdruckmessungen werden häufig in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), industriellen Prozessüberwachungssystemen und medizinischen Geräten. Die Messung erfolgt normalerweise mithilfe von Differenzdruckmessgeräten wie Manometern, Venturis, Düsen oder elektronischen Drucksensoren. Diese Instrumente erfassen den Druckunterschied zwischen zwei Punkten und ermöglichen so die Überwachung und Steuerung von Prozessen, um eine effiziente und sichere Funktionsweise sicherzustellen.

  • DIN 1946-6:
    Die DIN 1946-6 ist eine deutsche Norm, die sich mit der Lüftung von Wohnungen befasst. Sie legt Anforderungen und Empfehlungen für die Lüftung von Wohngebäuden fest, um ein gesundes Raumklima sicherzustellen. Die Norm betrifft insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung von Schimmelbildung, Feuchteschäden und zur Gewährleistung einer ausreichenden Luftqualität. Dabei werden Aspekte wie Lüftungskonzepte, Luftwechselraten, Abluftanlagen und den Einfluss von Luftfeuchtigkeit berücksichtigt. Die DIN 1946-6 ist relevant für Bauingenieure, Architekten und Fachleute im Bereich der Gebäudetechnik, um effektive und normgerechte Lüftungssysteme in Wohngebäuden zu gewährleisten.

  • DIN EN 16247:
    Die DIN 16247 ist eine deutsche Norm, die sich mit der Energieeffizienz von Unternehmen befasst. Sie legt Methoden zur Identifizierung, Bewertung und Verbesserung von Energieeffizienz in industriellen Betrieben fest. Die Norm bietet Leitlinien für die systematische Erfassung von Energieverbrauch und die Implementierung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Hierbei werden Prozessketten, Technologien und betriebliche Abläufe berücksichtigt. Die DIN 16247 unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihres Energieverbrauchs, der Kostenreduktion und der Einhaltung von Umweltauflagen. Durch ihre Anwendung tragen Unternehmen zur nachhaltigen Ressourcennutzung und Emissionsreduktion bei.

  • DIN EN ISO 50001:
    Die DIN EN ISO 50001 ist eine internationale Norm, die sich mit dem Energiemanagementsystem (EnMS) in Unternehmen und Organisationen befasst. Ihr vollständiger Titel lautet „ISO 50001: Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“. Die Norm legt die Anforderungen für die Einführung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines systematischen Energiemanagements fest. Das Ziel der DIN EN ISO 50001 ist es, Organisationen bei der effizienten Nutzung von Energie und der kontinuierlichen Verbesserung ihrer energetischen Leistung zu unterstützen. Durch die Implementierung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 sollen Organisationen ihre Energieeffizienz steigern, Kosten reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Norm ist international anerkannt und dient als Leitfaden für Unternehmen aller Größen und Branchen.

  • DIN SPEC 15240: 2019-03:
    Die DIN SPEC 15240:2019-03 befasst sich mit der systematischen Verbesserung der Energieeffizienz in Unternehmen. Diese deutsche Spezifikation definiert Methoden und Anforderungen für das Energiemanagement und legt Richtlinien für die Identifikation, Bewertung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen fest. Sie bietet einen Rahmen für die Integration von Energieeffizienz in das allgemeine Management und fördert eine nachhaltige und kontinuierliche Verbesserung der Energieleistung. Die DIN SPEC 15240 unterstützt Unternehmen bei der Erreichung ihrer Energieeffizienzziele und trägt zur Umsetzung von energiepolitischen Maßnahmen sowie zur Kostenreduktion und Umweltfreundlichkeit bei.

  • DIN V 18599:
    Die DIN V 18599 ist eine deutsche Norm, die sich mit der energetischen Bewertung von Gebäuden befasst. Ihr vollständiger Titel lautet „DIN V 18599: Energetische Bewertung von Gebäuden – Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung“. Die Norm legt Methoden und Verfahren für die umfassende energetische Analyse von Gebäuden fest. Hierzu gehören Aspekte wie Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung. Die DIN V 18599 ermöglicht eine detaillierte Berechnung des Energiebedarfs und ist in Deutschland ein wichtiger Bezugspunkt für energetische Gebäudebewertungen.

  • Energieaudit:
    Ein „Energieaudit“ ist eine systematische Analyse und Bewertung der Energieflüsse und Energieverbrauchsmuster in einem Unternehmen, einer Organisation oder einem Gebäude. Das Hauptziel eines Energieaudits besteht darin, Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und Empfehlungen für effizientere Energieverwendung zu geben. Es umfasst oft eine umfassende Prüfung von Gebäudehüllen, Anlagen, Produktionsprozessen und energetischen Systemen. Energieaudits können verpflichtend sein, um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen, oder freiwillig durchgeführt werden, um Energieeffizienz zu verbessern, Kosten zu senken und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Zertifizierte Energieberater führen häufig solche Audits durch und erstellen entsprechende Berichte mit Handlungsempfehlungen.

  • Energie­dienst­leistungs­gesetz (EDL-G):
    Das EDL-G ist ein deutsches Gesetz, das die Umsetzung der europäischen Richtlinie 2012/27/EU über Energieeffizienz in nationales Recht regelt. Das Ziel des EDL-G ist die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung des Energieverbrauchs in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Es verpflichtet große Unternehmen, regelmäßig Energieaudits durchzuführen oder alternative Systeme der Energieeffizienz zu implementieren. Das Gesetz trägt dazu bei, die Energiekosten zu senken, den CO2-Ausstoß zu verringern und die nachhaltige Nutzung von Energie zu fördern.

  • Endenergiebegrenzung:
    Der Begriff „Endenergiebegrenzung“ bezieht sich auf eine festgelegte Obergrenze oder Einschränkung für den Verbrauch von Endenergie in einem bestimmten Kontext. Endenergie ist die Energie, die dem Endverbraucher in einer für ihn nutzbaren Form bereitgestellt wird, wie beispielsweise Strom, Wärme oder Treibstoff. Die Festlegung einer Endenergiebegrenzung kann verschiedene Ziele haben, darunter die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Einhaltung von Umweltauflagen oder die Förderung von Energieeffizienz. Solche Begrenzungen können auf nationaler Ebene, in bestimmten Branchen oder im Rahmen von Umweltschutzmaßnahmen festgelegt werden.

  • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):
    Das EEG fördert die Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen wie Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft. Es legt fest, dass Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von grünem Strom eine festgelegte Einspeisevergütung für den erzeugten Strom erhalten. Das EEG ist ein zentrales Instrument zur Förderung der Energiewende und zum Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland.

  • Energieeffizienz:
    „Energieeffizienz“ bezieht sich auf das Verhältnis zwischen dem Output an nützlicher Energie und dem Input an verbrauchter Energie bei einer bestimmten Anwendung oder einem Prozess. Ein energieeffizientes System erzielt eine hohe Leistung oder Nutzung bei minimalem Energieverbrauch. Effiziente Energienutzung trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu minimieren, Kosten zu senken, Ressourcen zu schonen und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Dies kann in verschiedenen Bereichen auftreten, darunter Gebäude, Industrie, Verkehr und Technologien. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umfassen verbesserte Technologien, effiziente Prozesse und bewussten Energieverbrauch.

  • Energiemanagementsystem:
    Ein „Energiemanagementsystem“ (EnMS) ist ein systematischer Ansatz zur Organisation, Steuerung und kontinuierlichen Verbesserung der Energieleistung in Unternehmen oder Organisationen. Ziel eines Energiemanagementsystems ist es, den Energieverbrauch zu optimieren, Kosten zu reduzieren und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Es basiert oft auf internationalen Normen wie der ISO 50001. Ein EnMS umfasst die Festlegung von Energiezielen, die Überwachung und Messung des Energieverbrauchs, die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, die Schulung von Mitarbeitern und die regelmäßige Bewertung der Energieleistung. Ein wirksames EnMS unterstützt Unternehmen dabei, ihre Energieziele zu erreichen und energieeffiziente Praktiken zu etablieren.

  • Energieträger:
    Ein „Energieträger“ bezeichnet eine Substanz oder eine Form von Energie, die genutzt werden kann, um Arbeit zu verrichten oder Energie in verschiedenen Formen bereitzustellen. Energieträger können in unterschiedlichen Zuständen existieren, darunter feste, flüssige oder gasförmige Formen. Typische Energieträger umfassen fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas, erneuerbare Energieträger wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse sowie elektrische Energie. Diese Energieträger dienen als Quellen für die Erzeugung von Strom, Wärme und Antriebsenergie in verschiedenen Anwendungen wie der Stromerzeugung, Industrie, Verkehr und im Haushalt.

  • Energiewende:
    Die „Energiewende“ bezeichnet den fundamentalen Wandel in der Energiepolitik, der darauf abzielt, die Energieversorgung nachhaltiger, umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten. Typischerweise beinhaltet die Energiewende den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen zu verringern und eine nachhaltige Energiezukunft zu schaffen. Die Energiewende fördert auch Energieeffizienz, technologische Innovationen und eine dezentrale Energieerzeugung. Dieser Begriff wird oft im Kontext globaler Bemühungen um den Klimaschutz und die Erreichung einer nachhaltigen Energieversorgung verwendet.

  • EnEV:
    Die Abkürzung „EnEV“ steht für „Energieeinsparverordnung“. Die Energieeinsparverordnung ist eine deutsche Verordnung, die die Anforderungen an den energetischen Standard von Gebäuden festlegt. Ihr Hauptziel besteht darin, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die EnEV wurde jedoch im Jahr 2020 von der GEG, der „Gebäudeenergiegesetz“, abgelöst. Die GEG integriert Regelungen der EnEV, des EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) und des EnEG (Energieeinspargesetz) in einem einheitlichen Gesetz, um die energetischen Anforderungen an Gebäude zu regeln.

  • EnPI:
    Die Abkürzung „EnPI“ steht für „Energy Performance Indicator“ (auf Deutsch: Energieleistungsindikator). Ein EnPI ist eine Messgröße oder Kennzahl, die verwendet wird, um die Energieeffizienz oder Energieleistung eines Systems, Prozesses oder einer Organisation zu quantifizieren. EnPIs helfen dabei, den Energieverbrauch zu überwachen, zu analysieren und zu bewerten, um gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen. Diese Indikatoren können auf verschiedenen Ebenen angewendet werden, sei es für einzelne Geräte, Produktionsprozesse oder den gesamten Energieverbrauch einer Organisation. EnPIs sind ein wichtiges Instrument im Energiemanagement, insbesondere im Rahmen von Energieaudits und Zertifizierungen.

  • EnStG:
    Die Abkürzung „EnStG“ steht für „Energiesteuergesetz“. Das Energiesteuergesetz ist ein deutsches Gesetz, das die Besteuerung von Energieerzeugnissen und elektrischer Energie regelt. Es legt die Besteuerung von Mineralölprodukten, Erdgas, Kohle und elektrischer Energie fest und dient dazu, Anreize für eine effiziente Energieverwendung und den Einsatz erneuerbarer Energien zu schaffen. Das Gesetz enthält auch Regelungen zur Steuerentlastung für energieintensive Unternehmen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ziel des Energiesteuergesetzes ist es, die Energiebesteuerung an Umwelt- und Energieeffizienzkriterien auszurichten und zur Erreichung von energie- und umweltpolitischen Zielen beizutragen.

  • Effizienzhaus:
    „Effizienzhaus“ ist ein Gebäude, das besonders hohe Energieeffizienzstandards erfüllt. In Deutschland basiert die Klassifizierung von Effizienzhäusern auf dem Energieeinsparverordnungsstandard (EnEV) und dem KfW-Förderprogramm. Die Einteilung erfolgt in Effizienzklassen, beispielsweise von KfW-Effizienzhaus 55 bis KfW-Effizienzhaus 40. Je niedriger die Zahl, desto geringer ist der Energiebedarf des Gebäudes. Effizienzhäuser zeichnen sich durch eine optimale Wärmedämmung, effiziente Haustechnik und erneuerbare Energiesysteme aus. Diese tragen nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten bei, sondern auch zur Schonung von Ressourcen und zur Verringerung der Umweltauswirkungen.

  • Energieausweis:
    Ein Energieausweis ist ein Dokument, das die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: den bedarfsorientierten und den verbrauchsorientierten. Der bedarfsorientierte Energieausweis basiert auf einer technischen Analyse des Gebäudes, während der verbrauchsorientierte Energieausweis auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre beruht. Ein Energieausweis ist in Deutschland für alle Gebäude, die verkauft, vermietet oder verpachtet werden, gesetzlich vorgeschrieben.

  • Feuchtemessung:
    Die Messung der Feuchtigkeit ist wichtig in verschiedenen Bereichen wie Bauwesen, Industrie, Landwirtschaft, Meteorologie und Umweltschutz. Es gibt verschiedene Methoden zur Feuchtemessung, darunter hygroskopische Sensoren, elektrische Widerstandsmessungen, kapazitive Sensoren, Mikrowellen- oder Infrarottechnologie. Die genaue Feuchtemessung ist entscheidend, um die Qualität von Materialien zu erhalten, die Effizienz von Produktionsprozessen zu gewährleisten, Schimmelbildung zu verhindern und Umweltauflagen einzuhalten. Feuchtemessgeräte können für spezifische Anwendungen und Materialien kalibriert sein.

  • Gebäudeautomatisierung:
    Die „Gebäudeautomatisierung“ bezieht sich auf die Integration von Technologien und Systemen zur Steuerung, Überwachung und Optimierung verschiedener Gebäudefunktionen. Ziel ist es, den Betrieb von Gebäuden effizienter, komfortabler, sicherer und energieeffizienter zu gestalten. Automatisierungssysteme können verschiedene Aspekte umfassen, darunter Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK), Beleuchtung, Sicherheitssysteme, Energieverwaltung, Kommunikationstechnologien und mehr. Durch die Vernetzung von Geräten und Sensoren können Gebäudeautomatisierungssysteme auf vordefinierte Bedingungen reagieren und Anpassungen vornehmen, um den Bedürfnissen der Bewohner oder Nutzer gerecht zu werden und Ressourcen effizienter zu nutzen.

  • GEG:
    Die „GEG“ steht für das „Gebäudeenergiegesetz“ in Deutschland. Es ist eine gesetzliche Regelung, die am 1. November 2020 in Kraft getreten ist und die vorherigen Regelungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) zusammenführt. Das GEG legt energetische Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude fest, regelt den Einsatz erneuerbarer Energien, fördert Energieeffizienzmaßnahmen und dient der Umsetzung von EU-Richtlinien im Bereich der Gebäudeeffizienz. Es ist ein zentraler Baustein der deutschen Energiewende und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bei.

  • Geschossflächenzahl (GFZ):
    Im Bauwesen bezieht sich die GFZ auf das Verhältnis der Geschossfläche eines Gebäudes zur Grundstücksfläche. Sie gibt an, wie viel Fläche eines Grundstücks überbaut werden darf. Eine höhere GFZ ermöglicht eine intensivere Bebauung.

  • Gleichwertigkeitsnachweis:
    Der Gleichwertigkeitsnachweis im Hausbau bezieht sich darauf, dass alternative Bauprodukte oder -methoden in Bezug auf Energieeffizienz den etablierten Standards entsprechen oder diese übertreffen. Dieser Nachweis erfolgt durch energetische Simulationen, Messungen oder Zertifizierungen, um sicherzustellen, dass die geplante Bauweise die gewünschten Energieeffizienzstandards erfüllt. Dies ist besonders relevant, wenn innovative, energieeffiziente Materialien oder Technologien verwendet werden, die nicht ausdrücklich in den Bauvorschriften aufgeführt sind. Der Gleichwertigkeitsnachweis fördert die Integration energieeffizienter Lösungen im Bauwesen und ermöglicht die Nutzung nachhaltiger Bauprodukte.

  • Global Warming Potential (GWP):
    GWP steht für „Global Warming Potential“ (auf Deutsch: „Globales Erwärmungspotenzial“). Es handelt sich um einen Faktor, der die Fähigkeit eines Treibhausgases misst, Wärme in der Atmosphäre zu speichern und somit zum Treibhauseffekt beizutragen. GWP ermöglicht einen Vergleich verschiedener Treibhausgase, indem es angibt, wie viel Wärme ein bestimmtes Gas über einen definierten Zeitraum im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) speichern kann. Das GWP basiert auf wissenschaftlichen Untersuchungen und bezieht sich in der Regel auf einen Zeitraum von 100 Jahren. Das GWP von CO2 selbst ist standardmäßig auf 1 festgelegt, und die GWP-Werte anderer Gase werden relativ dazu gemessen. Zum Beispiel hat Methan (CH4) ein GWP von etwa 28 bis 36 über einen Zeitraum von 100 Jahren, was bedeutet, dass es im Vergleich zu CO2 etwa 28 bis 36-mal so wirkungsvoll ist, wenn es um die Erwärmung der Atmosphäre geht. Die Verwendung von GWP und die Umrechnung von Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalente (CO2e) sind wichtige Aspekte bei der Bewertung und Vergleichbarkeit von verschiedenen Treibhausgasen im Rahmen von Klimaschutzmaßnahmen und internationalen Vereinbarungen.

  • Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC):
    Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist ein zwischenstaatliches Gremium, das wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel bewertet und politischen Entscheidungsträgern Empfehlungen gibt. Insgesamt trägt das IPCC maßgeblich dazu bei, die wissenschaftliche Grundlage für den globalen Klimaschutz zu schaffen und bietet damit auch eine Orientierung für Experten im Bereich Energieeffizienz, um ihre Bemühungen auf evidenzbasierte Maßnahmen zu stützen.

  • Jahresarbeitszahl (JAZ):
    Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist eine Kennzahl, die im Bereich der Heizungs- und Klimatechnik verwendet wird, um die Effizienz von Wärmepumpen zu beschreiben. Die JAZ gibt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Heizenergie und der aufgenommenen elektrischen Energie über einen Zeitraum von einem Jahr an. Formal ausgedrückt wird die Jahresarbeitszahl (JAZ) wie folgt berechnet: JAZ = Abgegebene Heizenergie Aufgenommene elektrische Energie
    Eine höhere Jahresarbeitszahl deutet auf eine effizientere Wärmepumpe hin. Sie gibt an, wie viel mehr Heizenergie die Wärmepumpe im Verhältnis zur aufgenommenen elektrischen Energie bereitstellen kann. Wärmepumpen nutzen in der Regel Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich und wandeln sie in Heizenergie um. Eine hohe Jahresarbeitszahl ist daher ein Indikator für eine energieeffiziente und nachhaltige Heiztechnologie.

  • Klimaneutralität:
    „Klimaneutralität“ bezieht sich auf den Zustand, in dem die von einer Aktivität oder einem System verursachten Treibhausgasemissionen vollständig kompensiert oder ausgeglichen werden. Das bedeutet, dass die Menge an freigesetzten Treibhausgasen durch Maßnahmen wie CO2-Emissionen-Reduktion, Aufforstung oder Unterstützung von Projekten zum Klimaschutz neutralisiert wird. Das Ziel der Klimaneutralität ist eine Bilanz, bei der die insgesamt emittierten Treibhausgase gleich den eingesparten oder kompensierten Mengen sind. Organisationen, Städte und Länder streben zunehmend danach, klimaneutral zu werden, um einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und zur Erreichung globaler Klimaziele zu leisten.

  • KfW-Förderung:
    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine staatliche Förderbank, die verschiedene Programme zur Finanzierung von energieeffizienten Maßnahmen anbietet. Dazu gehören z.B. zinsgünstige Kredite, Zuschüsse oder Tilgungszuschüsse für die Sanierung oder den Neubau von Wohn- oder Nichtwohngebäuden, die bestimmte Energiestandards erfüllen. Die KfW-Förderung kann bei der Hausbank oder online beantragt werden.

  • Kraft-Wärme-Kopplung (KWK):
    KWK steht für „Kraft-Wärme-Kopplung“, ein Verfahren, bei dem gleichzeitig elektrische Energie (Strom) und Wärme aus einer einzigen Energiequelle erzeugt werden. Dies geschieht typischerweise in Anlagen wie Blockheizkraftwerken, wo die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme genutzt wird. KWK verbessert die Energieeffizienz, da beide Formen der Energie genutzt werden, und trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Es wird in industriellen Anwendungen und dezentralen Systemen wie Wohngebäuden eingesetzt.

  • KMU:
    KMU, oder kleine und mittlere Unternehmen, werden in der Europäischen Union anhand von Kriterien wie Mitarbeiterzahl, Umsatz und Bilanzsumme eingeteilt. Mittlere Unternehmen haben weniger als 250 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro. Alle Unternehmen, die über diese Grenzen hinausgehen, gelten als Großunternehmen. Diese Definitionen dienen dazu, Unternehmen in ihrer Größenordnung zu berücksichtigen und gezielte Unterstützung sowie regulatorische Erleichterungen anzubieten.

  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP):
    KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) im Kontext der Energieeffizienz bezeichnet die fortlaufende Optimierung von energiebezogenen Abläufen und Technologien in Unternehmen. Durch regelmäßige Identifikation und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen soll der Energieverbrauch reduziert, Ressourcen effizienter genutzt und Kosten gesenkt werden. Der KVP fördert ein dauerhaftes Bewusstsein für Energieeffizienz, indem er kontinuierliche Verbesserungen durch Überwachung, Analyse und Umsetzung von Best Practices ermöglicht.

  • Lambda-Wert (λ), Wärmeleitfähigkeit:
    Der Lambda-Wert (λ) ist in der Bauphysik der Koeffizient, der die Wärmeleitfähigkeit eines Materials angibt. Er beschreibt die Fähigkeit eines Stoffs, Wärme zu leiten, und wird in der Formel Q = λ * A * ΔT / d verwendet, wobei Q die Wärmemenge, λ der Lambda-Wert, A die Fläche, ΔT die Temperaturdifferenz und d die Materialdicke sind. Ein niedriger Lambda-Wert deutet auf eine geringe Wärmeleitfähigkeit hin, was für effektive Isolationsmaterialien wünschenswert ist. Es ist eine wichtige Kennzahl bei der Bewertung der Energieeffizienz von Baustoffen und beeinflusst den U-Wert, der den Wärmedurchgang durch ein Material beschreibt.

  • Lastgang:
    Ein Lastgang bezeichnet in der Elektrotechnik und Energiewirtschaft die zeitliche Aufzeichnung des elektrischen Leistungsverbrauchs eines Verbrauchers oder eines gesamten Stromnetzes. Der Lastgang zeigt, wie sich die elektrische Leistung im Laufe der Zeit ändert. Typischerweise wird ein Lastgang in Kilowatt (kW) oder Kilowattstunden (kWh) über einen bestimmten Zeitraum gemessen. Lastgänge sind wichtig für die Energiemanagement-Analyse, Netzplanung und -optimierung. Sie helfen, Spitzenlasten zu identifizieren, den Energiebedarf vorherzusagen und eine effizientere Nutzung des Stromnetzes zu planen. Lastgänge können von Verbrauchern wie Industrieanlagen, Bürogebäuden oder Haushalten, aber auch von ganzen Versorgungsnetzen erfasst werden. Eine genaue Kenntnis der Lastgänge ist entscheidend für die Planung und den Betrieb von Stromnetzen sowie für die Entwicklung von Energieeffizienzstrategien.

  • Lebenszykluskosten (LCC):
    Lebenszykluskosten (LCC) sind die Gesamtkosten, die über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder Systems anfallen. Dies umfasst Planung, Entwicklung, Produktion, Nutzung und Entsorgung. Die LCC berücksichtigen nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch Kosten wie Wartung, Energieverbrauch und mögliche Umweltauswirkungen. Die Analyse der Lebenszykluskosten ermöglicht eine ganzheitliche Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Produkten oder Anlagen. Unternehmen nutzen diese Information für fundierte Investitionsentscheidungen und die Entwicklung kosteneffizienter und umweltfreundlicher Produkte.

  • Luftvolumenstrommessung:
    Die Luftvolumenstrommessung bezieht sich auf den Prozess der quantitativen Erfassung der Menge an Luft, die durch ein bestimmtes System, eine Leitung oder einen Raum strömt. Der Luftvolumenstrom wird in der Regel in Kubikmetern pro Stunde (m³/h) oder Kubikfuß pro Minute (cfm) gemessen. Diese Messung ist entscheidend für die Kontrolle und Optimierung von Lüftungs- und Klimaanlagen in verschiedenen Anwendungen wie Gebäudeheizung, -lüftung und -klimatisierung (HLK), industriellen Prozessen und Umweltüberwachungssystemen. Die genaue Erfassung des Luftvolumenstroms ermöglicht eine effiziente Regelung der Luftqualität, Temperatur und Feuchtigkeit in einem Raum oder System. Luftvolumenstrommessgeräte, wie Venturi-Düsen, Pitot-Rohre oder elektronische Sensoren, werden verwendet, um präzise Messungen vorzunehmen. Eine genaue Kenntnis des Luftvolumenstroms ist entscheidend für den Energieverbrauch, die Wärmeübertragung und die allgemeine Leistungsfähigkeit von HLK-Systemen.

  • Nennleistung:
    Die Nennleistung bezieht sich auf die maximale, standardisierte Leistung, die ein Gerät, eine Maschine oder ein System unter normalen Betriebsbedingungen liefern kann. Diese Leistung wird in der Regel in Einheiten wie Watt (W) oder Kilowatt (kW) angegeben. Die Nennleistung gibt an, welche Leistung ein Gerät oder eine Anlage unter optimalen Bedingungen erbringen kann, und dient als Referenzwert für die Spezifikation und Vergleichbarkeit von Produkten. Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Leistung unter realen Betriebsbedingungen variieren kann, und die Nennleistung repräsentiert die ideale oder maximale Leistungsfähigkeit. Beispiele für Geräte mit Nennleistung sind Generatoren, Motoren, Heizgeräte und andere elektrische oder mechanische Systeme. Die Nennleistung ist ein wichtiger Parameter bei der Auswahl und Auslegung von Technologien in verschiedenen Anwendungsgebieten.

  • Nettogrundfläche (NGF):
    Die Nettogrundfläche (NGF) ist eine Flächenangabe, die in der Bau- und Immobilienbranche verwendet wird. Sie repräsentiert die Gesamtfläche innerhalb der Umfassungswände eines Gebäudes, abzüglich der Flächen von Verkehrs- und Funktionsflächen, wie Treppen, Flure, technischen Räumen und ähnlichen Bereichen. Formal ausgedrückt ist die Nettogrundfläche die Summe der Grundflächen aller beheizten oder gekühlten Räume in einem Gebäude, abzüglich der Flächen von nicht beheizten oder gekühlten Bereichen. Die Nettogrundfläche ist eine wichtige Kennzahl bei der Planung von Gebäuden, da sie die nutzbare Fläche für bestimmte Funktionen wie Wohnen, Arbeiten oder Lagerung angibt. Die Nettogrundfläche ist von der Bruttogrundfläche (BGF) zu unterscheiden, die auch die Flächen von Verkehrs- und Funktionsbereichen einschließt. Die Nettogrundfläche gibt somit einen genaueren Einblick in die tatsächlich nutzbare Fläche eines Gebäudes.

  • Nichtwohngebäude (NWG):
    NWG steht für „Nichtwohngebäude“ und bezeichnet in der Bau- und Immobilienbranche alle Gebäude, die nicht für Wohnzwecke genutzt werden. Nichtwohngebäude umfassen eine breite Palette von Strukturen, wie beispielsweise Bürogebäude, Fabriken, Lagerhallen, Schulen, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Hotels und andere kommerzielle oder öffentliche Einrichtungen. Der Begriff „Nichtwohngebäude“ dient dazu, eine klare Unterscheidung zwischen Gebäuden für Wohnzwecke und solchen für andere Nutzungen herzustellen. Dies ist wichtig für Bauvorschriften, Raumplanung und Energieeffizienzbewertungen, da die Anforderungen an Wohn- und Nichtwohngebäude unterschiedlich sein können. In Bezug auf Energieeffizienz spielen Nichtwohngebäude eine wichtige Rolle, da ihre spezifischen Anforderungen an Beleuchtung, Heizung, Lüftung, Klimatisierung und andere energierelevante Systeme berücksichtigt werden müssen.

  • Passivhaus:
    Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das einen sehr geringen Heizwärmebedarf hat, da es durch eine hohe Wärmedämmung, eine luftdichte Gebäudehülle, eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und eine optimale Ausnutzung der passiven Solarenergie einen hohen Komfort bietet. Ein Passivhaus verbraucht etwa 90% weniger Heizenergie als ein durchschnittliches Gebäude und erfüllt die Anforderungen eines KfW-Effizienzhauses 40 Plus.

  • Primärenergiebedarf (QP):
    Der Primärenergiebedarf ist die Gesamtmenge an Energie, die von einem Gebäude oder einer Anlage benötigt wird, einschließlich der direkten und indirekten Energiequellen. Er umfasst sowohl die Endenergie, die direkt vom Endverbraucher genutzt wird (z. B. Strom für Beleuchtung oder Heizung), als auch die Primärenergie, die zur Bereitstellung dieser Endenergie erforderlich ist. Formal ausgedrückt ergibt sich der Primärenergiebedarf aus der Summe der Endenergie und der energetischen Aufwendungen für Gewinnung, Umwandlung, Transport und Verteilung der benötigten Endenergie. Der Primärenergiebedarf ist eine wichtige Kennzahl im Kontext der Energieeffizienzbewertung von Gebäuden und Anlagen. Bei der Betrachtung von Gebäuden bezieht er sich oft auf den gesamten Energiebedarf, einschließlich der Energie, die für Heizung, Kühlung, Beleuchtung und den Betrieb von technischen Systemen benötigt wird. Die Reduzierung des Primärenergiebedarfs ist ein Ziel zur Förderung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.

  • Prozesswärme:
    Prozesswärme bezeichnet die Wärmeenergie, die in industriellen Prozessen zur Herstellung, Verarbeitung oder Umwandlung von Produkten verwendet wird. Diese Wärme wird in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt, um Materialien zu erwärmen, chemische Reaktionen zu unterstützen oder andere thermische Prozesse durchzuführen. Typische Beispiele für Prozesswärmeanwendungen sind das Schmelzen von Metallen in der Metallindustrie, das Trocknen von Materialien in der Lebensmittel- und Papierindustrie, das Aushärten von Kunststoffen oder das Erzeugen von Dampf für verschiedene industrielle Zwecke. Die Bereitstellung von Prozesswärme erfordert oft spezialisierte Wärmeerzeugungssysteme, wie zum Beispiel Öfen, Dampfkessel oder Wärmetauscher. Effiziente Nutzung und Optimierung von Prozesswärme sind wichtige Aspekte in der industriellen Energieeffizienz, da dies zu Kosteneinsparungen und einer Reduzierung des Energieverbrauchs führen kann. Strategien zur Einsparung von Prozesswärme können den Einsatz effizienterer Technologien, Wärmerückgewinnungssysteme und den optimierten Betrieb von Wärmeaustauschprozessen umfassen.

  • Psi-Wert (Ψ-Wert), Wärmebrückenkoeffizient:
    Der Psi-Wert (Ψ-Wert) ist eine Kenngröße in der Bauphysik, die die thermische Brückenwirkung eines Bauteils oder einer Bauteilanschlussstelle in einem Gebäude misst. Er gibt an, wie viel zusätzliche Wärmeenergie aufgrund der spezifischen Wärmebrücke verloren geht. Der Psi-Wert wird in Watt pro Meter Kelvin (W/(m·K)) gemessen. Im Rahmen des energetischen Gebäudenachweises und der Wärmebrückenberechnung dient der Psi-Wert dazu, die Effekte von Wärmebrücken auf den Gesamtwärmeverlust des Gebäudes zu berücksichtigen. Ein niedriger Psi-Wert deutet auf eine geringe Wärmebrückenwirkung hin, während ein hoher Wert auf eine stärkere Beeinträchtigung der thermischen Hülle hindeutet. Die Berechnung des Psi-Werts berücksichtigt die spezifische Geometrie und Materialien an der Stelle der Wärmebrücke. Die Minimierung von Psi-Werten ist ein wichtiger Aspekt bei der Planung energieeffizienter Gebäude, um den Energieverbrauch zu optimieren und den thermischen Komfort zu erhöhen.

  • Querschnittstechnologie:
    Querschnittstechnologien sind grundlegende technologische Konzepte, Methoden oder Werkzeuge, die in verschiedenen Branchen und Anwendungsgebieten weit verbreitet und essentiell sind. Sie haben das Potenzial, eine breite Palette von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen zu verbessern und zu beeinflussen. Diese Technologien werden als „querschnittsbezogen“ betrachtet, weil sie nicht auf eine spezifische Branche oder Anwendung beschränkt sind, sondern in verschiedenen Bereichen Anwendung finden. Beispiele für Querschnittstechnologien sind Informationstechnologie, Automatisierungstechnik, Nanotechnologie, Robotik, Werkstofftechnologie und Energieeffizienztechnologien.

  • Rechtskataster:
    Ein Rechtskataster ist eine systematische und umfassende Zusammenstellung aller rechtlichen Bestimmungen, Vorschriften, Gesetze und Regelungen, die auf ein bestimmtes Gebiet, eine Region, ein Unternehmen oder eine Organisation anwendbar sind. Das Rechtskataster dient dazu, einen klaren Überblick über die rechtlichen Verpflichtungen und Rahmenbedingungen zu bieten, denen eine Partei unterliegt. In der Praxis kann ein Rechtskataster in verschiedenen Kontexten genutzt werden, etwa in Unternehmen, Behörden oder auch in der Immobilienwirtschaft. Es unterstützt die Compliance, indem es sicherstellt, dass alle relevanten Rechtsnormen bekannt sind und eingehalten werden. Zudem erleichtert es die Identifikation von Rechtsrisiken und trägt dazu bei, rechtliche Anforderungen effektiv zu managen. Ein Rechtskataster kann digital oder in Papierform geführt werden und wird regelmäßig aktualisiert, um Veränderungen in der Rechtslage zu berücksichtigen.

  • Referenzgebäude:
    Ein Referenzgebäude ist ein standardisiertes Gebäude, das als Vergleichsmaßstab dient, um Energieeffizienzstandards zu bewerten oder den Energieverbrauch von Gebäuden zu normieren. Referenzgebäude werden in der Regel für spezifische Klimazonen, Gebäudetypen oder Nutzungszwecke definiert. Diese Gebäude dienen als Grundlage für die Entwicklung von Energieeffizienzstandards, Baunormen und Zertifizierungsverfahren. Sie repräsentieren einen durchschnittlichen oder typischen Standard, der es ermöglicht, den Energieverbrauch von realen Gebäuden zu vergleichen und zu bewerten. Die Definition von Referenzgebäuden ist in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen zur Förderung von energieeffizientem Bauen und zur Umsetzung von nachhaltigen Baustandards. Die Vergleiche mit Referenzgebäuden helfen dabei, den Fortschritt bei der Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden zu messen und unterstützen die Entwicklung effizienterer Baupraktiken und -technologien.

  • Sanierungsfahrplan:
    Der Sanierungsfahrplan ist ein strategisches Dokument im Kontext der „Gebäudeenergiegesetz“ (GEG) in Deutschland. Er ist ein wesentlicher Bestandteil der energetischen Sanierung von Gebäuden und dient dazu, die schrittweise Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen zu planen. Der Sanierungsfahrplan bietet eine systematische Analyse des Gebäudes hinsichtlich seines energetischen Zustands. Er beinhaltet eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Bauteile, technischen Anlagen und energetischen Eigenschaften. Basierend auf dieser Analyse werden verschiedene Sanierungsschritte und Maßnahmen vorgeschlagen, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Fahrplan zeigt typischerweise kurz-, mittel- und langfristige Sanierungsziele auf und gibt Empfehlungen für die Reihenfolge der durchzuführenden Maßnahmen. Dabei werden auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Der Sanierungsfahrplan dient als Leitfaden für Eigentümer, Energieberater und Handwerker, um eine effiziente und kosteneffektive energetische Sanierung durchzuführen und die gesetzlichen Anforderungen des GEG zu erfüllen.

  • Sankey-Diagramm:
    Ein Sankey-Diagramm ist eine grafische Darstellung, die den Fluss von Energie, Materie oder Kosten in einem System visualisiert. Es wird oft verwendet, um komplexe Prozesse zu veranschaulichen und den Beitrag verschiedener Komponenten zu einem Gesamtsystem zu verdeutlichen. Typischerweise besteht ein Sankey-Diagramm aus Rechtecken, die die verschiedenen Stationen oder Phasen des Systems repräsentieren, und Pfeilen, die den Fluss zwischen diesen Stationen anzeigen. Die Breite der Pfeile entspricht dabei der Menge oder dem Wert der übertragenen Energie, Materie oder Kosten. Sankey-Diagramme sind besonders nützlich bei der Analyse von Energieflüssen in Gebäuden, industriellen Prozessen, Umweltsystemen und anderen komplexen Systemen. Sie helfen dabei, Effizienzpotenziale zu identifizieren, Engpässe zu erkennen und den Gesamtfluss zu optimieren.

  • Sommerlicher Wärmeschutznachweis:
    Der Sommerliche Wärmeschutznachweis ist ein Bestandteil des ganzjährigen Gebäudeenergieausweises gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland. Er bewertet den Wärmeschutz eines Gebäudes speziell in den Sommermonaten, um unerwünschte Überhitzung zu verhindern. Berücksichtigt werden Faktoren wie solare Gewinne, Wärmedämmung, Verglasung und Sonnenschutz. Der Nachweis ist besonders relevant bei Neubauten oder größeren Sanierungsprojekten, um den thermischen Komfort für die Nutzer sicherzustellen. Das GEG legt die Anforderungen und Berechnungsmethoden für den Sommerlichen Wärmeschutznachweis fest.

  • Stand-by-Verluste:
    Stand-by-Verluste beziehen sich auf den Energieverbrauch von elektronischen Geräten, wenn sie sich im Stand-by-Modus befinden oder scheinbar inaktiv sind. Auch wenn ein Gerät nicht aktiv genutzt wird, kann es weiterhin Energie verbrauchen, um Funktionen wie Bereitschaftslichter, Fernbedienungsbetrieb, digitale Anzeigen oder interne Prozesse aufrechtzuerhalten. Die Stand-by-Verluste tragen zur sogenannten Phantomlast bei, was bedeutet, dass elektrische Geräte auch im Ruhezustand einen gewissen Energieverbrauch aufweisen. Diese Verluste können im Laufe der Zeit erheblich sein und tragen zur Gesamtbilanz des Energieverbrauchs bei.

  • Tageslichtversorgungsfaktor (TVF):
    Der Tageslichtversorgungsfaktor (TVF) ist eine Kennzahl in der Architektur und Gebäudetechnik, die den Anteil der Tageslichtversorgung in einem Raum oder Gebäude angibt. Der Faktor gibt an, wie gut das Tageslicht in einen Raum eindringen und diesen erhellen kann. Ein höherer Tageslichtversorgungsfaktor zeigt eine effektivere Nutzung von Tageslicht an. Der TVF wird in der Regel auf Basis von Simulationsberechnungen oder Messungen ermittelt. Er berücksichtigt Faktoren wie die Größe und Lage der Fenster, die Transparenz der Verglasung, den Einfallswinkel des Sonnenlichts und mögliche Verschattungen. Ein Tageslichtversorgungsfaktor von 1,0 würde bedeuten, dass der Raum vollständig durch Tageslicht versorgt wird. Die Berücksichtigung des Tageslichtversorgungsfaktors ist wichtig bei der Gestaltung von Gebäuden, um den Energieverbrauch für künstliche Beleuchtung zu reduzieren und den visuellen Komfort der Nutzer zu verbessern.

  • Technische Gebäudeausrüstung (TGA):
    Die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) umfasst alle technischen Einrichtungen und Anlagen in einem Gebäude, die der Versorgung mit Energie, Wärme, Kälte, Wasser, Belüftung, Klimatisierung, Elektrizität, Kommunikation, Sicherheit und anderen Funktionen dienen. Die TGA spielt eine entscheidende Rolle für den Komfort, die Sicherheit und die Funktionalität von Gebäuden. Beispiele für TGA-Komponenten sind Heizungsanlagen, Lüftungs- und Klimaanlagen, Sanitäranlagen, elektrische Installationen, Beleuchtungssysteme, Aufzüge, Brandschutzsysteme und Kommunikationsnetzwerke. Die Planung, Installation, Instandhaltung und Optimierung der TGA erfolgt durch Fachleute wie Ingenieure der Technischen Gebäudeausrüstung. Die TGA trägt nicht nur dazu bei, den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen von Gebäuden zu minimieren, sondern spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Einhaltung von Sicherheits- und Komfortstandards in verschiedenen Arten von Gebäuden, von Wohnhäusern bis hin zu gewerblichen und industriellen Einrichtungen.

  • Thermographie:
    Die Thermographie ist eine Technik zur Messung und Darstellung von Temperaturverteilungen in einem bestimmten Bereich, indem die Infrarotstrahlung von Objekten erfasst wird. Sie basiert auf der Tatsache, dass alle Objekte, die über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 °C) liegen, Infrarotstrahlung emittieren. In der Thermographie werden spezielle Kameras, sogenannte Infrarot- oder Wärmebildkameras, eingesetzt, um die Wärmesignaturen von Oberflächen zu visualisieren. Die aufgenommenen Bilder zeigen unterschiedliche Farben oder Graustufen, die den Temperaturen der Oberflächen entsprechen. Warme Bereiche werden in der Regel in helleren Tönen dargestellt, während kühlere Bereiche dunkler erscheinen. Die Thermographie findet Anwendung in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Gebäudethermografie zur Lokalisierung von Wärmelecks und energetischen Problemen, in der Medizin für die Diagnose von Krankheiten, in der Industrie für die Überwachung von Maschinen und Anlagen, sowie in der Umweltwissenschaft zur Erfassung von Temperaturdaten in bestimmten Gebieten.

  • Transmissionswaermeverlust:
    Der Transmissionswärmeverlust bezieht sich auf den Energieverlust, der durch die Übertragung von Wärme durch Bauteile eines Gebäudes verursacht wird. Dieser Verlust tritt durch Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung durch Wände, Fenster, Dach und Boden hindurch auf. Die Wärmeübertragung durch Bauteile wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) quantifiziert. Ein höherer U-Wert bedeutet eine schlechtere Wärmedämmung und damit größere Transmissionswärmeverluste. Diese Verluste führen zu einem erhöhten Energiebedarf für Heizung oder Kühlung, um den thermischen Komfort in einem Gebäude aufrechtzuerhalten.

  • Ultraschalldurchflussmessung:
    Die Ultraschalldurchflussmessung ist eine Technik zur Bestimmung der Menge an flüssigem oder gasförmigem Medium, das durch eine Rohrleitung oder Leitung fließt, basierend auf der Ausbreitung von Ultraschallwellen durch das Medium. Bei diesem Verfahren werden in der Regel Ultraschallsender und -empfänger an gegenüberliegenden Seiten der Rohrleitung platziert. Der Sender erzeugt Ultraschallwellen, die durch das Medium zum Empfänger auf der gegenüberliegenden Seite gelangen. Die Geschwindigkeit des Mediums beeinflusst die Laufzeit der Ultraschallwellen, und aus dieser Laufzeitänderung lässt sich der Durchfluss berechnen. Die Ultraschalldurchflussmessung bietet mehrere Vorteile, darunter die Nichtinvasivität, da keine Teile in direktem Kontakt mit dem Medium stehen, und die Anwendbarkeit für verschiedene Arten von Flüssigkeiten und Gasen. Diese Technik wird in industriellen Prozessen, Wasserversorgungssystemen, Heizungs- und Klimaanlagen sowie anderen Anwendungen zur präzisen Überwachung und Steuerung des Fluidflusses eingesetzt.

  • U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient):
    Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) ist eine Kennzahl, die in der Bauphysik verwendet wird, um die Wärmedurchlässigkeit eines Bauelements oder Bauteils zu quantifizieren. Er gibt an, wie viel Wärme pro Fläche und Temperaturdifferenz zwischen den beiden Seiten eines Bauteils hindurchgeht. Der U-Wert wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²·K)) gemessen. Ein niedriger U-Wert zeigt an, dass das Bauteil eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt und somit effektiv vor Wärmeverlusten oder -gewinnen schützt. Gebäudekomponenten wie Wände, Fenster, Dächer und Türen haben jeweils einen eigenen U-Wert, der durch die verwendeten Materialien und die Bauweise beeinflusst wird. In der Regel wird bei der Planung von Gebäuden darauf geachtet, Bauelemente mit niedrigen U-Werten zu verwenden, um den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu minimieren. Die Reduzierung des U-Werts trägt zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erfüllung von Baustandards für nachhaltiges Bauen bei.

  • Volumenstrom:
    Der Volumenstrom ist eine Messgröße in der Strömungslehre und Fluidmechanik, die angibt, wie viel Volumen eines Mediums (z. B. Flüssigkeit oder Gas) pro Zeiteinheit durch einen bestimmten Querschnittsbereich hindurchfließt. Der Volumenstrom wird üblicherweise in Kubikmetern pro Sekunde (m³/s) oder Litern pro Sekunde (l/s) gemessen. Der Volumenstrom ist eine wichtige Größe in vielen Anwendungen, von der Luft- und Wasserversorgung über die industrielle Fluidtechnik bis hin zu Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, wo er dazu beiträgt, den effizienten Transport von Flüssigkeiten oder Gasen zu gewährleisten.

  • Wärmebereitstellungsgrad:
    Der Wärmebereitstellungsgrad ist eine Kennzahl, die in der Energiewirtschaft und Heizungstechnik verwendet wird, um die Effizienz der Wärmebereitstellung in einem System zu beschreiben. Er gibt an, welcher Anteil der insgesamt bereitgestellten Wärme tatsächlich für den beabsichtigten Zweck genutzt wird, im Vergleich zur Gesamtmenge der erzeugten oder bereitgestellten Wärme.
    Die Formel für den Wärmebereitstellungsgrad lautet:
    Wärmebereitstellungsgrad = Tatsächlich genutzte Wärme Gesamtbereitgestellte Wärme
    Ein höherer Wärmebereitstellungsgrad deutet auf eine effizientere Nutzung der erzeugten Wärme hin. Dies ist insbesondere wichtig bei Heizsystemen, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)-Anlagen und anderen Wärmeerzeugungseinrichtungen. Effiziente Systeme tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu optimieren und die Umweltauswirkungen zu minimieren, indem sie die Wärmeverschwendung reduzieren.

  • Wärmebrücke:
    Eine Wärmebrücke in der Bauphysik bezeichnet einen Bereich in der Gebäudehülle, an dem die Wärmedämmung reduziert ist, was zu erhöhten Wärmeverlusten führt. Kältebrücken entstehen durch Unterbrechungen in der Dämmung, etwa an Ecken oder Kanten. Sie führen zu lokalen Temperaturunterschieden und können zu erhöhtem Energieverbrauch sowie Kondensations- und Schimmelproblemen führen. Die Minimierung von Wärmebrücken ist wichtig, besonders in Bezug auf Energieeffizienzstandards und -normen.

  • Wärmemengenmessung:
    Die Wärmemengenmessung ist ein Verfahren zur quantitativen Erfassung der übertragenen thermischen Energie in einem System, wie beispielsweise einem Heiz- oder Kühlsystem. Dieser Prozess ermöglicht die genaue Messung und Erfassung der verbrauchten Wärmemenge. Dies ist besonders relevant für die Überwachung des Energieverbrauchs, die Abrechnung von Energiekosten sowie die Optimierung der Effizienz von Heizungs- und Kühlsystemen. Die Wärmemengenmessung erfolgt häufig mithilfe von speziellen Geräten, den sogenannten Wärmemengenzählern oder Wärmemessern. Diese Geräte berücksichtigen Parameter wie die Temperaturdifferenz und den Durchfluss des Wärmeträgermediums (z.B., Wasser) und ermöglichen die präzise Berechnung der übertragenen Wärmemenge. Die Einheit der gemessenen Wärmemenge ist üblicherweise die Kilowattstunde (kWh).

  • Wärmeschutznachweis:
    Ein Wärmeschutznachweis ist ein Dokument oder eine Berechnung, die die Einhaltung bestimmter energetischer Anforderungen an den Wärmeschutz eines Gebäudes nachweist. Er wird im Rahmen von Baugenehmigungsverfahren und energetischen Bewertungen erstellt, um sicherzustellen, dass ein Bauvorhaben die geltenden Standards für Energieeffizienz und Wärmeschutz erfüllt. Der Wärmeschutznachweis beinhaltet typischerweise detaillierte Berechnungen und Angaben zu verschiedenen Bauteilen, wie Wände, Fenster, Dächer und Fußböden, sowie zur Gebäudetechnik. Er berücksichtigt die spezifischen bauphysikalischen Eigenschaften der Materialien und die thermischen Eigenschaften der Gebäudehülle, um den zu erwartenden Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu bestimmen. Der Nachweis wird oft in Form von Kennwerten, wie dem Transmissionswärmeverlust oder dem Jahres-Primärenergiebedarf, erbracht. Ein erfolgreicher Wärmeschutznachweis ist entscheidend für die Erteilung von Baugenehmigungen und spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Energieeffizienzstandards und -vorschriften im Bauwesen.

  • Wohngebäude (WG):
    Im Kontext des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bezeichnet der Begriff „Wohngebäude“ (WG) eine bauliche Einheit, die überwiegend dem Wohnen dient. Wohngebäude im Sinne des GEG können sowohl Ein- und Mehrfamilienhäuser als auch größere Wohnanlagen und -komplexe umfassen. Das GEG definiert unterschiedliche Anforderungen und Standards für Wohngebäude im Vergleich zu Nichtwohngebäuden, da der Energiebedarf und die energetischen Anforderungen je nach Nutzungstyp variieren können. Es legt energetische Standards fest, die bei Neubauten oder umfassenden Sanierungen von Wohngebäuden einzuhalten sind. Die genaue Definition und Klassifizierung von Wohngebäuden im Rahmen des GEG kann sich auf bestimmte energetische Anforderungen, wie den Jahres-Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust, beziehen. Die Einhaltung dieser Anforderungen ist wichtig, um den Energieverbrauch von Wohngebäuden zu optimieren und die energetische Effizienz zu steigern.

  • Wirkungsgrad:
    Der Wirkungsgrad ist eine Kennzahl, die angibt, wie effizient eine Maschine, ein System oder ein Prozess Energie umwandelt oder überträgt. Er wird als Verhältnis der tatsächlich genutzten Leistung zur zugeführten Leistung ausgedrückt.
    Die allgemeine Formel für den Wirkungsgrad:
    η = Tatsächlich genutzte Leistung Zugeführte Leistung × 100 %
    In vielen Fällen wird der Wirkungsgrad als Prozentsatz ausgedrückt. Ein Wirkungsgrad von 100% würde bedeuten, dass die gesamte zugeführte Energie tatsächlich in die gewünschte Form von Arbeit oder Nutzen umgewandelt wird, was ideal wäre. In der Praxis sind Wirkungsgrade oft weniger als 100%, da immer ein Teil der Energie in Form von Abwärme oder anderen unerwünschten Effekten verloren geht. Der Begriff „Wirkungsgrad“ wird in verschiedenen Kontexten verwendet, einschließlich der Effizienz von Motoren, Heizungs- und Kühlsystemen, elektrischen Geräten und anderen Energieumwandlungsprozessen. Ein hoher Wirkungsgrad ist ein Indikator für eine effiziente Nutzung der zugeführten Energie.

  • Wärmedurchlasswiderstand (R-Wert):
    Der Wärmedurchlasswiderstand (R-Wert) ist eine physikalische Kenngröße, die angibt, wie gut ein Bauelement, wie beispielsweise eine Wand, ein Fenster oder eine Dämmung, den Wärmefluss behindert. Er quantifiziert den Widerstand eines Materials oder einer Struktur gegenüber der Wärmeübertragung und wird in der Einheit Kelvin pro Watt (K/W) gemessen. Ein höherer R-Wert deutet auf eine bessere Wärmedämmfähigkeit hin, da er bedeutet, dass das Material oder die Bauteilschicht effizienter die Wärmeübertragung reduziert. Der R-Wert wird oft bei Baustoffen, Isolationsmaterialien und Bauelementen verwendet, um ihre Wärmedämmeigenschaften zu bewerten. In Bauanwendungen ist es üblich, die R-Werte von verschiedenen Bauteilen zu addieren, um den gesamten Wärmedurchlasswiderstand eines Gebäudes zu bestimmen.

  • Wärmeleitfähigkeitsgruppe:
    Die Abkürzung „WLG“ steht für „Wärmeleitfähigkeitsgruppe“ und bezieht sich auf die Klassifizierung von Baustoffen hinsichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe gibt an, wie gut oder schlecht ein Material Wärme leitet. Je niedriger die Wärmeleitfähigkeitsgruppe, desto besser isoliert das Material. Die WLG wird oft in Verbindung mit Dämmstoffen verwendet, die in Gebäuden eingesetzt werden, um den Wärmeverlust zu reduzieren. Gängige Dämmmaterialien, wie beispielsweise Mineralwolle oder Schaumstoffe, erhalten eine WLG-Nummer entsprechend ihrer Wärmeleitfähigkeit. Niedrige WLG-Werte bedeuten, dass das Material eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und somit besser als Isolator fungiert. Es ist wichtig zu beachten, dass die WLG ein Kennwert ist, der die Wärmeleitfähigkeit des Materials in Bezug zu anderen Materialien angibt. Ein niedriger WLG-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas über die absolute Wärmeleitfähigkeit aus, sondern vielmehr darüber, wie effektiv das Material im Vergleich zu anderen Isolationsmaterialien ist.

  • Wärmeleitfähigkeitszahl (WLS):
    Die Abkürzung „WLS“ steht für „Wärmeleitzahl“ oder auch „Wärmeleitfähigkeitszahl“. Diese Kennzahl gibt an, wie gut ein Baustoff Wärme leitet. Sie ist ein Maß für die thermische Leitfähigkeit eines Materials. Je niedriger die WLS, desto besser isoliert der Baustoff gegenüber Wärmeübertragung. Die WLS ist vor allem bei der Auswahl von Dämmmaterialien für Gebäude wichtig, da sie Auskunft darüber gibt, wie effizient ein Material Wärme zurückhält. Gängige Dämmstoffe weisen niedrige WLS-Werte auf, was auf eine gute Isolierfähigkeit hinweist.

  • Wärmerückgewinnung (WRG):
    Die Wärmerückgewinnung (WRG) bezieht sich auf den Prozess, bei dem Wärme, die bei einem technischen oder industriellen Verfahren erzeugt wird und normalerweise als Abwärme verloren gehen würde, zurückgewonnen und wieder genutzt wird. Ziel der Wärmerückgewinnung ist es, die Energieeffizienz zu verbessern, den Energieverbrauch zu reduzieren und somit die Kosten zu senken. In Heizungs- und Lüftungssystemen wird die Wärmerückgewinnung häufig eingesetzt, um die Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen und sie zur Vorwärmung der Frischluft zu verwenden. Dadurch kann die benötigte Heizenergie reduziert werden. In industriellen Prozessen kann die Wärmerückgewinnung auch in verschiedenen Anwendungen wie Wärmetauschern oder speziellen Rückgewinnungssystemen erfolgen.

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