EU-Taxonomie: Was bedeutet sie für die Energieeffizienz?

Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das festlegt, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten. Sie soll private Investitionen in dem Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft fördern und Anlegern mehr Transparenz über die Umweltauswirkungen ihrer Investitionen bieten. Die EU-Taxonomie ist ein zentraler Bestandteil des EU Green Deals, der das Ziel hat, die Netto-Treibhausgasemissionen der EU bis 2050 auf null zu reduzieren.

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.

Um als ökologisch nachhaltig zu gelten, muss eine Wirtschaftstätigkeit zu mindestens einem dieser Ziele beitragen, ohne dabei die anderen Ziele wesentlich zu beeinträchtigen. Außerdem muss sie Mindestanforderungen an soziale und führungsbezogene Aspekte erfüllen.

Energie, Industrie, Gebäude, Transport und Landwirtschaft

Die EU-Taxonomie erfasst derzeit Aktivitäten in den Sektoren Energie, Industrie, Gebäude, Transport und Landwirtschaft, die für etwa 80 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich sind. Für jede dieser Aktivitäten werden technische Bewertungskriterien festgelegt, die bestimmen, ob sie mit den Umweltzielen der EU vereinbar sind. Die Kriterien basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden regelmäßig überprüft und aktualisiert.

Mit wichtigen Implikationen für die Energieeffizienz, gilt diese als eine der kosteneffektivsten und schnellsten Möglichkeiten zur Verringerung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen. Energieeffizienz ist sowohl ein Ziel als auch ein Mittel zur Erreichung der Klimaneutralität. Sie trägt zum Klimaschutz bei, indem sie Emissionen aus der Energieerzeugung und -nutzung reduziert, und zur Anpassung an den Klimawandel, indem sie die Resilienz der Energieinfrastruktur und der Endverbraucher erhöht. Sie unterstützt auch andere Umweltziele, indem sie Ressourcennutzung und Umweltverschmutzung verringert.

Die Anerkennung der Energieeffizienz als wesentliche Übergangstätigkeit zur Dekarbonisierung verschiedener Sektoren ist ein zentrales Element. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, die Entwicklung energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen, die Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie und die Förderung der Energieeffizienz im Verkehrssektor als ökologisch nachhaltige Tätigkeiten, sofern bestimmte Schwellenwerte und Bedingungen erfüllt sind. Auch die Rolle von Gas- und Kernenergie als Übergangstechnologien, welche zur Verringerung der Abhängigkeit von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen beitragen können, wird berücksichtigt, vorausgesetzt, sie erfüllen strenge Sicherheits- und Umweltstandards.

Investitionen

Mit dem Potenzial, die Energieeffizienz zu fördern, schafft die EU-Taxonomie Anreize für Investitionen in energieeffiziente Lösungen. Sie erhöht die Marktnachfrage nach energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen, regt Innovation und Wettbewerb im Bereich der Energieeffizienz an und verbessert Transparenz und Glaubwürdigkeit der Energieeffizienzberichterstattung. Die EU-Taxonomie ist jedoch kein Selbstzweck, sondern ein Instrument, das mit anderen politischen Maßnahmen und Instrumenten kombiniert werden muss, um die Energieeffizienz zu steigern. Dazu gehören verbindliche Energieeffizienzzielen und -standards, Finanzierung und technische Unterstützung, Sensibilisierung und Schulung relevanter Akteure sowie Überwachung und Bewertung der Fortschritte.

Ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und klimaneutralen Wirtschaft, ist die EU-Taxonomie. Die Energieeffizienz ist ein Schlüsselelement, das nicht nur zur Erreichung der Umweltziele beiträgt, sondern auch die Wirtschaftsleistung, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität verbessert. Energieeffizienz-Experten spielen eine entscheidende Rolle bei der Anwendung und Weiterentwicklung der EU-Taxonomie, indem sie ihr Fachwissen, ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen. Die EU-Taxonomie bietet eine Chance, die Energieeffizienz als strategische Priorität und attraktive Investitionsmöglichkeit zu positionieren.

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